Kampagne „Melde rechte Gewalt“
Zu den internationalen Wochen gegen Rassismus (15. – 28. März) starten wir, mit Unterstützung von DSW21, unsere Kampagne „Melde rechte Gewalt“. BackUp berät und unterstützt Betroffene von extrem rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Westfalen-Lippe. Mit unserer Kampagne wollen wir öffentliche Räume nutzen, um mehr (potenziell) betroffene Menschen zu erreichen und zu unterstützen.
Ab Montag (15. März) hängen in Fahrzeugen der DSW21 (ab Dienstag 16.03.2021 in Vitrinen im Innenstadtbereich) Plakate mit dem Titel der Kampagne „Melde rechte Gewalt“ in diversen Sprachen (teilweise angepasst als „Melde rassistische Gewalt“ bzw. „Melde antisemitische Gewalt“). Begleitet wird diese Informationskampagne auf der Rückseite des DSW-Kund*innen-Magazins „einundzwanzig“, das allen Dortmunder Haushalten kostenlos zugestellt wird.
„Als kommunales Unternehmen sehen wir uns als aktiver Teil der Stadtgesellschaft“, sagt Harald Kraus, Arbeitsdirektor von DSW21. „Eine klare Haltung gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus ist für uns mehr als eine Selbstverständlichkeit, es ist eine Verpflichtung zum Schutze unserer freiheitlichen Demokratie. Deshalb unterstützen wir ‘BackUp’ gerne, indem wir Flächen und Reichweite zur Verfügung stellen.“
Die Kampagne richtet sich nicht nur an potenziell Betroffene extrem rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt – auch Angehörige, Freund*innen und Zeug*innen solcher Übergriffe und Gewalttaten sollen angesprochen werden. Betroffene sollen ermutigt werden, Taten zu melden. Auch Zeug*innen können helfen das Dunkelfeld rechter Gewalttaten aufzuhellen.
Jedes Jahr wird nur ein Bruchteil aller Fälle von extrem rechten, rassistischen und antisemitischen Gewalttaten bekannt und dokumentiert. Meistens handelt es sich um Fälle, die durch eine Anzeige von der Polizei registriert und ggf. strafrechtlich verfolgt werden. Übergriffe oder Drohungen, die nicht angezeigt oder von der Presse aufgegriffen werden, bleiben unsichtbar. Gründe für das Nicht-anzeigen sind unterschiedlich; fehlendes Vertrauen in die Justiz und Wissen über spezialisierte Melde- oder Anlaufstellen spielen aber oft eine Rolle.
Gemeinsam mit der Opferberatung Rheinland veröffentlicht BackUp jährlich ein Monitoring extrem rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in NRW, das als Ergänzung der polizeilichen Statistik zu verstehen ist. BackUp ist daher nicht nur Beratungs- und Anlaufstelle für Betroffene, sondern auch eine alternative Meldestelle.