Leichte Sprache
BackUp:
Wir sind da für Opfer von Gewalt.
Wir heißen BackUp.
So liest du das: Bäck-App.
Wir meinen:
Alle Menschen brauchen Hilfe bei Gewalt.
Wir kümmern uns um Opfer von Gewalt.
Alle Menschen können angegriffen werden.
Deshalb sind unsere Infos wichtig für alle Menschen.
Und wir schreiben die Infos über BackUp in vielen Sprachen.
Auch in Leichter Sprache.
Ratgeber in Leichter Sprache
Hier kannst du den Ratgeber lesen. Der Ratgeber ist in Leichter Sprache geschrieben.
Leichte Sprache ist besonders klar und deutlich.
Denn wir erklären schwere Wörter.
Wir schreiben die Sätze kurz.
Und der Text sieht sehr ordentlich aus.
Das hilft vielen Menschen beim Lesen.
Und sie können sich die Infos besser merken.
Infos in Leichter Sprache können
mehr Menschen verstehen.
Unsere Infos sind für alle Menschen.
Alle sollen sich angesprochen fühlen.
Wie können wir alle Menschen ansprechen?
Manche Menschen sind nicht eindeutig ein Mann.
Und sie sind nicht eindeutig eine Frau.
Oder sie wollen es nicht sein.
Diese Menschen sind dazwischen.
Also zwischen den Geschlechtern.
Aber wir meinen alle.
Egal mit welchem Geschlecht.
Deshalb schreiben wir im Text das Sternchen in manchen Wörtern.
Es sieht so aus: *
Zum Beispiel in dem Wort:
Zeug*innen.
So kann man das Sternchen mit-lesen:
Man liest das Wort wie mit einem Binde-Strich:
Also: Zeug-Innen.
Das Sternchen bedeutet:
- Es kann ein Mann sein.
- Es kann eine Frau sein.
- Oder ein Trans-Mensch.
- Jemand wird geschlagen oder getreten.
- Jemand wird beleidigt.
Und hat jetzt Angst vor einem Überfall. - Jemand wird bedroht oder überfallen.
- Jemand wird sexuell belästigt oder vergewaltigt.
- Jemandem wird etwas kaputt gemacht.
Zum Beispiel durch Brand·stiftung.
Vielleicht ist dir Gewalt passiert.
Damit musst du nicht alleine klar·kommen.
BackUp ist für dich da.
Wir kümmern uns um die Opfer von Gewalt.
Manche Leute sind menschen-feindlich.
Diese Leute meinen:
Bestimmte Menschen sind weniger wert als sie selbst.
Zum Beispiel meinen das Nazis.
Sie sind menschen-feindlich.
Und Nazis schließen sich zu Gruppen zusammen.
Dann greifen sie andere Menschen an.
Diese Angriffe nennt man:
Rechte Gewalt.
Das ist jetzt wichtig:
Zuerst beruhigen wir das Opfer von dem Angriff.
Das Opfer soll sich wieder sicher fühlen.
Das klappt mit der Hilfe von BackUp
Dann merken die Opfer:
Ich bin nicht allein.
Ich bekomme Hilfe.
- allen Opfern von Gewalt durch Nazis.
Das nennt man auch:
rechte Gewalt. - allen Opfern von Rassis·mus.
Es bedeutet:
Ein Mensch wird wegen seiner Herkunft schlecht behandelt. - allen Opfern von Anti·semi·tis·mus.
Es bedeutet:
Jüdische Menschen werden schlecht behandelt. - allen Opfern von Ab·le·is·mus.
Es bedeutet:
Ein Mensch wird wegen einer Behinderung
schlecht behandelt.
Wir sind für die Opfer da.
Von jeder Art von Gewalt.
Und wir sind für diese Menschen da:
- Für Freunde von den Opfern.
- Für die Familie von den Opfern.
- Für die Zeug*innen von einem Angriff.
Zu BackUp gehören mehrere Leute.
Gemeinsam helfen wir dir.
Das tun wir:
Wir hören dir zu.
Du kannst uns alles erzählen.
Die Gespräche mit uns sind vertraulich.
Das macht dich wieder stärker.
Wir sind für dich da.
Vielleicht geht es dir sehr schlecht nach einem Angriff.
Und du hast oft Angst.
Wir helfen dir das schlimme Erlebnis besser zu verkraften.
Wir nennen dir Ansprech-Personen.
Vielleicht möchtest du mit Fach-Leuten
über das Erlebnis sprechen.
In einer Klinik oder bei einer Therapie.
Wir unterstützen dich.
Wir finden gemeinsam heraus:
Kann es noch einen Angriff geben?
Wie kannst du dich schützen?
Wir erklären dir wichtige Sachen.
Ein Angriff ist eine Straf-Tat.
Vielleicht soll die Polizei etwas unternehmen.
Wir erklären dir, wie das geht.
Wir begleiten dich.
Nach einem Angriff kannst du zu verschiedenen Stellen gehen.
Zum Beispiel zur Polizei.
Oder zu einem Arzt oder einer Ärzt*in.
Oder du brauchst Hilfe von einem Amt.
Oder von einer Rechts-Vertretung.
Das ist ein Anwalt oder eine Anwält*in.
Der Anwalt oder die Anwält*in
setzt sich für deine Rechte ein.
Wir können mit dir zusammen dorthin gehen.
- Vielleicht hast du einen Termin für eine Gerichts-Verhandlung wegen dem Angriff.
Dann können wir vor dem Termin mit dir darüber sprechen.
Und wir können auch nach dem Termin mit dir sprechen.
Wir können dich begleiten zur Gerichts-Verhandlung.
Und dabei beschützen wir dich. - Opfer von Straf-Taten bekommen Geld vom Amt.
Das nennt man: Entschädigung.
Wir helfen Dir bei allen Fragen:
Kannst du auch eine Entschädigung bekommen?
Welchen Antrag musst du ausfüllen?
Wie geht das? - Manchmal will die Presse über den Angriff berichten.
Und deshalb will jemand von der Presse mit dir sprechen.
Zum Beispiel:
- von der Zeitung
- vom Fernsehen
- oder vom Radio.
Wir helfen dir bei dem Gespräch. - Aber manchmal möchten die Opfer selbst von dem Angriff erzählen.
Manchen Opfern ist das sehr wichtig.
Denn es sind auch wichtige Infos für alle Menschen.
Und vielleicht kann man andere Angriffe verhindern.
Wir helfen dir bei solchen Berichten.
Vielleicht wirst du angegriffen.
Oder du siehst einen Angriff auf eine andere Person.
Den Ort vom Angriff nennt man: Tat-Ort.
Das kannst du am Tat-Ort tun:
Ruhig bleiben oder laut rufen
Bestimmt bist du aufgeregt.
Versuche trotzdem ruhig zu bleiben:
Oder rufe laut.
Dann bemerken dich andere Menschen.
Schütze dich selbst
Ist die Situation gefährlich für dich?
Dann bring dich in Sicherheit.
Gehe weg vom Tat-Ort.
Hilfe holen
Sind andere Personen in der Nähe?
Dann sprich die Personen an.
Bitte um Hilfe.
Zeug*innen finden
Hat jemand den Angriff gesehen?
Sprich‘ die Person an.
Frag‘ nach dem Namen von der Person.
Und nach der Telefon-Nummer.
Vielleicht ist die Person später wichtig.
Und du musst die Person erreichen.
Jeder Angriff ist eine Straf-Tat.
Das heißt: Angriffe sind verboten.
Eine Verletzung ist zum Beispiel ein Tat-Beweis.
Man kann sehen:
Jemand hat dich angegriffen.
Und dabei verletzt.
Vielleicht hast du eine Verletzung vom Angriff.
Oder du bist sehr erschrocken.
Und du möchtest alles schnell vergessen.
Und die Verletzung soll schnell heilen.
Das können wir gut verstehen.
Aber deine Verletzung ist auch ein Beweis für den Angriff.
Deshalb musst du die Verletzungen später zeigen.
Das kannst du tun:
Fotos machen von der Verletzung
Fotografiere alle Verletzungen an dir.
Vielleicht fällt dir das schwer.
Dann kannst du eine befreundete Person bitten.
Vielleicht haben die Angreifer*innen etwas von dir kaputt gemacht.
Dann mach Fotos von dem Schaden.
In eine Arzt-Praxis gehen
Gehe in eine Arzt-Praxis nach dem Angriff.
Zeige dem Arzt oder der Ärzt*in alle Verletzungen vom Angriff.
Zeige auch leichte Verletzungen.
Der Arzt oder die Ärzt*in schreibt deine Verletzungen auf.
Das sind wichtige Beweise für die Straf-Tat.
Über deine Angst und Probleme nach dem Angriff sprechen
Vielleicht hast viel Angst.
Oder du kanns nicht mehr ruhig schlafen.
Dann erzähle dem Arzt oder der Ärzt*in
auch von diesen Problemen.
Ein Attest besorgen
Ein Attest ist eine ärztliche Bescheinigung.
Auf der ärztlichen Bescheinigung steht:
Diese Person hat eine bestimmte Krankheit.
Oder eine bestimmte Verletzung.
Deshalb kann dieser Mensch im Moment nicht gut arbeiten.
Alle Verletzungen auf das Attest schreiben
Sag in der Arzt-Praxis Bescheid:
Auf dem Attest müssen alle Verletzungen stehen.
Auch leichte Verletzungen.
Vielleicht hast du seelische Probleme nach dem Angriff.
Seelische Probleme sind zum Beispiel:
Sehr traurig sein.
Oder sich allein fühlen.
Seelische Probleme müssen auch auf dem Attest stehen.
Gedächtnis-Protokoll schreiben
Schreibe alles auf, was du vom Angriff weißt.
Das nennt man: Gedächtnis-Protokoll.
Menschen vergessen viele Sachen schnell.
Aber jetzt ist wichtig:
Alles sehr genau aufschreiben.
Dann kannst du dich später besser darin erinnern.
Zum Beispiel:
Bei einer Gerichts-Verhandlung.
Deshalb warte nicht lange mit dem Aufschreiben.
Schreibe zu den Fragen auf der Fragen-Liste etwas auf.
- Wann und wo war der Angriff?
- Wie viele Personen haben dich angegriffen?
- Wie sahen die Personen aus, die dich angegriffen haben.
- Wie ist der Angriff abgelaufen?
Zum Beispiel:
Womit hat der Angriff angefangen?
Was ist dann passiert? - Was haben die Personen getan?
- Was hast du beim Angriff getan?
Zum Beispiel:
Hast du dich gewehrt?
Bist du weg-laufen?
Hast du laut gerufen? - Haben andere Personen den Angriff gesehen?
- Können diese Personen etwas über den Angriff erzählen?
Achte auf deine Gefühle
Opfern von Angriffen geht oft sehr schlecht.
Sie haben zum Beispiel seelische Probleme.
Manche geben sich selbst die Schuld für den Angriff.
Das alles sind die Folgen vom Angriff.
Das heißt:
Der Angriff ist schuld daran!
Du hast nichts falsch gemacht.
Kümmere dich jetzt um dich selbst.
Achte auf deine Gefühle.
Dann geht es dir bald wieder besser.
Das kannst du tun:
- Das musst du dir selbst sagen:
Du bist nicht schuld am Angriff. - Egal, was du denkst nach dem Angriff:
Deine Gefühle und Gedanken reagieren auf den Angriff.
Lass‘ alle Gefühle und Gedanken zu.
Unterdrücke nicht deine Gefühle und Gedanken. - Gehe unter Menschen.
Du kannst dich mit anderen Menschen treffen.
Du kannst andere um Hilfe bitten. - Ein Angriff ist ein schlimmes Erlebnis.
Du brauchst Zeit, um das zu verarbeiten.
Aber vielleicht geht es Dir nach ein paar Wochen
immer noch schlecht.
Dann kannst du dir psy·cho·lo·gische Hilfe
Das bedeutet:
Mit einer Fach-Person über Gefühle sprechen.
Sprich zuerst deinen Arzt oder deine Ärzt*in an.
Sie geben dir Adressen von Fach-Personen.
Jeder Angriff auf einen Menschen ist eine Straf-Tat.
Straf-Taten sind verboten.
Es gibt in Deutschland Gesetze.
Du hast diese Rechte:
- Du kannst die Polizei rufen.
Du kannst auch zur Polizei gehen.
Dann kannst du den Angriff melden. - Du kannst eine Anzeige machen.
Das bedeutet:
Die Täter sollen bestraft werden.
Deshalb meldest du der Polizei den Angriff.
Dann kümmert sich die Polizei um alles.
Zum Beispiel:
Die Polizei versucht die Täter zu finden. - Du kannst jemanden mitnehmen zur Polizei.
Auch später kannst du noch jemanden mitnehmen.
Zum Beispiel zum Gericht.
Oder zur Staats-Anwalt·schaft.
Die Staats-Anwalt·schaft klärt Straf-Taten auf.
Und klagt die Täter*innen an.
Dann gibt es eine Gerichts-Verhandlung.
Jeder Mensch kann in Deutschland eine Straf-Tat anzeigen.
Das heißt.
Zur Polizei gehen.
Jeder Mensch kann der Polizei einen Angriff melden.
Das können auch Menschen aus anderen Ländern.
Wir achten auf deine Wünsche.
Und wir schauen:
Was brauchst du von uns?
Wir beraten dich kostenlos.
Das heißt:
Unsere Beratung kostet kein Geld.
geben anderen keine Auskunft über dich.
Vielleicht möchtest du uns deinen Namen nicht sagen.
Dann beraten wir dich a·no·nym.
Das heißt:
Wir schreiben deinen Namen nicht auf,
wenn du nicht möchtest.
Wir sind auf deiner Seite.
Das bedeutet:
Wir glauben dir.
Und wir setzen uns für dich ein.
Du stehst bei uns im Mittel-Punkt.
Deshalb stellen wir uns nur auf dich ein.
Du bist unsere Ansprech-Person.
Wir sprechen alles mit dir ab.
Und wir machen nichts ohne deine Erlaubnis.
Wir beraten Menschen in einem Teil von Nordrhein-Westfalen.
Wir beraten in der Region Westfalen-Lippe.
Wir können zu dir nach Hause kommen.
Oder wir vereinbaren einen Treff-Punkt.
Oder wir treffen uns im Büro von BackUp.
Das sprechen wir aber vorher ab.
Wir sind auf deiner Seite.
Das bedeutet:
Wir glauben dir.
Wir vertreten deine Interessen.
Wir arbeiten nicht für die Polizei.
Und wir arbeiten nicht für ein Gericht.
Das bedeutet:
BackUp arbeitet un·abhängig.
Jeder Mensch kann zu uns kommen.
Vielleicht möchtest du nicht zur Polizei gehen.
Trotzdem kannst du zu uns kommen.
Hast du von einem Angriff durch Nazis erfahren?
Oder hast du einen Angriff von Nazis gesehen:
- Einen ras·sis·tischen Angriff:
Zum Beispiel: Jemand wird wegen der Haut-Farbe angegriffen. - Einen rechten Angriff:
Zum Beispiel: Nazis greifen jemanden an. - Einen anti·semi·tischen Angriff:
Nazis greifen jüdische Menschen an.
Dann sprich den angegriffenen Menschen an.
Jetzt weißt du mehr über BackUp.
Und du kannst dem Opfer von BackUp erzählen.
Und wie BackUp helfen kann.
Du kannst unsere Telefon-Nummer weitergeben.
Das ist unsere Telefon-Nummer:
0231 – 956 524 82 oder 0172 10 454 32
Vielleicht möchte die angegriffene Person nicht zu uns kommen.
Dann sag uns trotzdem Bescheid.
Wir schreiben den Angriff auf.
Wir haben eine Liste über Angriffe.
Denn wir wollen über Angriffe von Nazis berichten.
Wir schreiben Berichte.
Dann erfahren alle Menschen von Nazi-Angriffen.
Und alle hören etwas über Angriffe von anderen Personen.
Rechte Gewalt können nämlich auch andere Personen machen.
Unsere Berichte können alle Menschen lesen.
Die Berichte machen die rechte Gewalt sichtbar.
Das heißt alle Menschen sehen:
Es gibt heute immer·noch rechte Gewalt.
Aber viele Menschen in Deutschland sind gegen Gewalt.
Besonders gegen rechte Gewalt.
Rechte Gewalt darf nämlich nicht mehr passieren.
Viele Menschen wollen rechte Gewalt verhindern.
Wir können alle mit·helfen.
Impressum:
Leichte Sprache: ©2022, Kirsten Czerner-Nicolas, www.leichte-sprache-inklusiv.de
Prüfer*innen: Christian Hehemann, Sieglinde Didier, Daniela Pindor, Celina Müller
Bilder: ©Inga Kramer, Leichte Sprache, leichte Bilder! www.ingakramer.de