Das Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in NRW zieht eine besorgniserregende Jahresbilanz 2025. Im Rahmen einer Pressekonferenz am 09.12.2025 in Düsseldorf stellt das Netzwerk aktuelle Entwicklungen, zentrale Herausforderungen und dringenden politischen Handlungsbedarf vor.

Das Beratungsnetzwerk setzt sich aus den Teams der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in NRW, den Opfer- und Betroffenenberatungen OBR und BackUp sowie der Ausstiegs- und Distanzierungsberatung NinA NRW zusammen.

Drei alarmierende Entwicklungen im Jahr 2025

Die Auswertung der Beratungsarbeit zeigt drei zentrale Trends für das Jahr 2025, die die gesellschaftliche Lage in Nordrhein-Westfalen nachhaltig prägen:

1. Normalisierung von Rechtsextremismus in der Mitte der Gesellschaft
Extrem rechte, rassistische und antisemitische wie auch queerfeindliche Haltungen sind zunehmend gesellschaftlich anschlussfähig. Besonders sichtbar wird dies auch durch die flächendeckende kommunalpolitische Verankerung der AfD in NRW nach den Kommunalwahlen 2025. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf das gesellschaftliche Klima und das Sicherheitsgefühl vieler Menschen.

2. Erstarkung rechter Strukturen und gezielte Radikalisierung junger Menschen
Rechte Gruppierungen und Einzelpersonen treten 2025 mit deutlich gesteigertem Selbstbewusstsein auf. Gleichzeitig beobachten die Beratungsstellen eine gezielte Ansprache und Radikalisierung von Jugendlichen. Die wachsende Gewaltbereitschaft und die Verjüngung der Täter*innen spiegeln eine gefährliche gesellschaftliche Verschiebung wider.

3. Steigende Anfragen und Intensivierung der Gewalt
Die Beratungsstellen verzeichnen ist den letzten Jahren einen quantitativen Anstieg der Anfragen sowie eine qualitative Verschärfung der Fälle. Bedrohungen werden expliziter, Übergriffe gewalttätiger und digitale Attacken zunehmend koordiniert – auch im Kontext des Wahlkampfs.

Die Folge: Immer mehr Menschen benötigen schnelle und langfristige professionelle Unterstützung. Die Beratungsstellen stehen damit vor der Herausforderung, schneller zu reagieren, häufiger vor Ort zu sein und verstärkt Sicherheitsaspekte in ihre Arbeit einzubeziehen.

Was das für Beratungsnehmende bedeutet

1. Zunehmende Verunsicherung im Alltag
Betroffene berichten, dass sie sich weniger geschützt fühlen und häufiger selbst Strategien entwickeln müssen, um sich vor Anfeindungen und Gewalt zu schützen. Engagierte Fachkräfte und Organisationen sowie Angehörige von extrem rechten Personen fühlen sich oft überfordert und im Alltag allein gelassen.

2. Höhere Belastung durch komplexe Problemlagen
Betroffene rechter Gewalt stehen oft nicht nur einer akuten Tat gegenüber, sondern fortgesetzten Bedrohungen – analog wie digital. Auch engagierte Fachkräfte und Vereine sind häufig mit schwierigen Fällen und persönlicher Belastung konfrontiert. Ebenso haben Menschen, die sich aus extrem rechten Strukturen zurückziehen möchten, mit vielfältigen Problemlagen zu tun.

3. Erschwerter Zugang zu dringend benötigter Unterstützung
Alle Beratungsnehmenden eint: Steigende Anfragen und komplexere Fallkonstellationen führen zu längeren Wartezeiten und Verzögerungen – mit unmittelbaren Folgen für ihre Sicherheit, Stabilisierung und Rechte.

Dringender Bedarf einer substanziellen Aufstockung der Förderung

Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, benötigen die Beratungsstellen eine deutliche Erhöhung und langfristige Absicherung der finanziellen Mittel. Sie begrüßen das „Gesetz zur Stärkung der Unabhängigkeit und Überparteilichkeit der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen“ und die deutlich bekundete Absicht aller demokratischen Fraktionen des Landtags, die Arbeit des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus im Jahr 2026 abzusichern. Jedoch braucht es über die Sicherung des Status Quo hinaus eine dauerhafte, dynamisierte und verlässliche Förderung der Beratungsstellen. Nur so können sie auf die kontinuierlich steigenden Bedarfe zeitnah und professionell reagieren. Zudem ist eine umfassende Stärkung der zivilgesellschaftlichen Demokratiearbeit unerlässlich, um den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen wirksam entgegenzutreten.


Kontakte

Textfeld: Ronja Heukelbach
Ronja.Heukelbach@STADT-KOELN.DE
(+49) 0152 - 579 156 90
Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW

mbr@stadt-koeln.de

Ausstiegs- und Distanzierungsberatung NinA NRWTextfeld: Jonas Stapper
jonas.stapper@reinit.de
(+49) 0157 - 805 481 10

nina.nrw@reinit.de

Opferberatung Rheinland (OBR)Textfeld: Fabian Reeker
fr@opferberatung-rheinland.de
(+49) 0177 - 844 357 2

presse@opferberatung-rheinland.de

Stimmen aus dem Beratungsnetzwerk
gegen Rechtsextremismus in NRW

Der Beratungsbedarf von Menschen, die sich für Demokratie einsetzen, die aufgrund ihrer Herkunft, Religion, sexuellen oder geschlechtlichen Identität angegriffen werden oder sich von extrem rechten Strukturen lösen wollen, nimmt spürbar zu. Unsere Arbeit ist unverzichtbar – sie darf nicht an fehlenden Ressourcen scheitern. Um Ratsuchende weiterhin verlässlich zu unterstützen und zu stärken fordern wir die Landesregierung NRW eindringlich auf, die bestehenden Beratungsstrukturen dauerhaft abzusichern und auszubauen. Demokratie braucht Schutz – jetzt mehr denn je!, so die gemeinsame Einschätzung des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus in NRW.

Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW

Ronja Heukelbach, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW

„Was wir 2025 erleben, ist eine gefährliche Normalisierung von rechten und menschenfeindlichen Positionen – längst nicht mehr nur am Rand, sondern mitten in der Gesellschaft. Die Wahlerfolge der AfD auf kommunaler Ebene in NRW verschieben Diskurse und schaffen ein Klima, in dem sich rechte Akteure bestärkt fühlen. Das hat direkte Auswirkungen auf Schulen, Initiativen, Verwaltungen und Nachbarschaften. Unsere Beratungsarbeit wird immer häufiger benötigt – doch mit den aktuellen Ressourcen stoßen wir an klare Grenzen.“

Ronja Heukelbach, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW:
„Rechte Positionen sind 2025 stärker denn je in der gesellschaftlichen Mitte angekommen. Das spüren wir täglich in Schulen, Kommunen und Vereinen – und in einem stark wachsenden Beratungsbedarf.“

Ausstiegs- und Distanzierungsberatung NinA NRW

Jonas Stapper, Ausstiegs- und Distanzierungsberatung NinA NRW

„Wir sehen eine deutlich erhöhte Aktivität und gestiegenes Selbstbewusstsein von extrem rechten Gruppierungen und Einzelpersonen sowie die gezielte Radikalisierung junger Menschen. Viele derjenigen, die heute zu uns kommen zeigen eine starke Ideologisierung und berichten von wenig Gegenreaktion in ihrem Alltag. Das ist erschreckend – und zugleich ein deutliches Warnsignal für die Gesellschaft. Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit braucht Zeit, Vertrauen und intensive Begleitung. Ohne verlässliche Finanzierung gefährden wir die Chance, diese Menschen nachhaltig aus extrem rechten Strukturen zu lösen.“

Jonas Stapper, Ausstiegs- und Distanzierungsberatung NinA NRW

„Rechtsextreme Strukturen treten wieder selbstbewusster auf und sprechen gezielt Jugendliche an. Ausstiegsarbeit ist daher wichtiger denn je, braucht aber verlässliche Ressourcen.“

Opfer- und Betroffenenberatungsstellen in NRW

Fabian Reeker, Opferberatung Rheinland (OBR)

„Wir erleben tagtäglich, wie sich rechte, rassistische, antisemitische, queerfeindliche und andere menschenfeindliche Gewalt weiter zuspitzt. Immer mehr Betroffene suchen nach teils schweren Gewalterfahrungen aktiv die Unterstützung der Beratungsstellen und berichten dabei von einer zunehmenden Enthemmung der Gewalt. Viele sind zutiefst verunsichert, manche haben Angst, überhaupt noch am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die steigenden Zahlen der Anfragen bei den Beratungsstellen zeigen, wie dramatisch die Lage ist. Ohne eine dauerhafte und verlässliche Finanzierung können wir diesen Menschen nicht mehr in dem Umfang zur Seite stehen, wie es dringend nötig wäre.“

Fabian Reeker, Opferberatung Rheinland (OBR)
„Wir erleben eine deutliche Zunahme der Beratungsbedarfe bei Betroffenen rechter Gewalt – auch aufgrund einer zunehmenden Enthemmung der Gewalt. Der Anstieg der Beratungsanfragen zeigt, wie dringend Betroffene Unterstützung brauchen.“

Die Jahresbilanz können Sie hier herunterladen.

Berlin, den 12.09.2025

Das reale Ausmaß rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalttaten wird durch das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter nur unvollständig und uneinheitlich erfasst. Das zeigt eine aktuelle Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage zur politisch motivierten Kriminalität rechts (PMK-rechts) der Bundestagsabgeordneten Clara Bünger (Die Linke)[1]. Ein Vergleich mit dem Monitoring unabhängigen Opferberatungsstellen verdeutlicht in der Mehrzahl der Bundesländer dramatische Abweichungen. Die Bundesländer mit den höchsten Fallzahlen rechter Gewalttaten pro 100.000 Einwohner:innen im Monitoring der Opferberatungsstellen[2] sind nur teilweise identisch mit den Bundesländern, die das BKA als die fünf Spitzenreiter unter 16 Bundesländern ausweist: Berlin (Reach Out & RIAS Berlin: 9,99 / BKA 2,42), Hamburg (empower: 9,5 / BKA: 6,24), Sachsen-Anhalt (Mobile Opferberatung: 8,3 / BKA: 4,96), Mecklenburg-Vorpommern (LOBBI 6,59  / BKA: 7,2 , Brandenburg (Opferperspektive: 5,99 / BKA: 4,42 ), Thüringen (ezra: 5,82 / BKA: 6,3)  und Sachsen (RAA SUPPORT: 5,25 /BKA 3,06).

In Hinblick auf die Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt im Jahr 2026 befürchten die Opferberatungsstellen einen weiteren Anstieg des ohnehin extrem hohen Niveaus rechter Gewalt und eine Ausweitung der Gefahrenzonen. Denn die Erfahrungen aus Brandenburg, Thüringen und Sachsen zeigen: In Bundesländern mit hohen Zustimmungswerten für rechtsextreme Parteien wie die AfD haben rechte Angriffe während des Wahlkampfs 2024–etwa auf Kandidat:innen demokratischer Parteien, demokratisch Engagierte und migrantisierte Betroffene und Geflüchtete – erheblich zugenommen.

In der Auswertung der Angriffszahlen wird auch deutlich: Damit das reale Ausmaß rechter Gewalt und zeitnah Unterstützungsangebote bekannt werden, braucht es in allen Bundesländern regelmäßige Austauschformate zwischen Ermittlungsbehörden und Opferberatungsstellen. In Thüringen beispielsweise, sagt Franz Zobel von ezra, „ist das Ausmaß rechter Gewalt noch massiver als bislang von ezra registriert.“ Im unabhängigen Monitoring hatte die Opferberatungsstelle bereits 206 rechte Gewalttaten registriert – nun kommen aus der BKA-Fallliste 79 weitere Verdachtsfälle hinzu. „Dabei gilt es zu beachten, dass eine erhebliche Zahl rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalttaten von den Behörden nicht als PMK-rechts- eingestuft werden,“ betont Franz Zobel und warnt: „Rechte Gewalt entwickelt sich im Freistaat Thüringen zu einem Massenphänomen.“

Rechte Gewalt ist ein bundesweites Problem: Fallbeispiele aus dem Monitoring der Opferberatungsstellen zeigen die Lücken

Mit Ausnahme von Hamburg ist die Diskrepanz zwischen dem Monitoring der Opferberatungsstellen und den BKA-Zahlen in den westdeutschen Flächenländern und Stadtstaaten besonders gravierend und verweist auf ein dramatisches Ausmaß von Untererfassung.  Das Monitoring der Beratungsstellen macht deutlich: Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt betrifft alle Bundesländer.

  • Nordrhein-Westfalen: „Während das BKA für NRW lediglich 154 rechte Gewalttaten zählt, haben die Opferberatung Rheinland (OBR) und BackUp NRW in 2024 mehr als 294 Gewalttaten dokumentiert – darunter drei Tötungsdelikte, vier versuchte Tötungen und zwölf Brandanschläge. „Dass diese Realität in den offiziellen Statistiken nicht auftaucht, zeigt, wie groß die Lücke in der Erfassung rechter Gewalt ist“, kritisiert Fabian Reeker von der OBR. So fehlen in den Polizeistatistiken beispielsweise der tödliche rassistische Brandanschlag im März 2024 in Solingen oder der Angriff eines AfD-Delegierten und Kommunalpolitikers aus einen Gegendemonstranten beim AfD-Parteitag in Essen durch einen Biss in die Wade (Juni 2024). „Wenn immer wieder zur Anzeige gebrachte Gewalttaten, in denen eindeutige Hinweise auf ein rechtes Tatmotiv vorliegen, nicht in die Polizei-Statistiken aufgenommen werden, dann ist das mehr als ein bloßes Erfassungsdefizit. Für die Betroffenen bedeutet es Unsichtbarkeit und Entwertung ihrer Erfahrungen“, sagte Fabian Reeker von der Opferberatung Rheinland.
  • Bayern: Die Beratungsstelle B.U.D. kritisiert, dass mindestens 45 zur Anzeige gebrachte Gewalttaten mit rechtem oder rassistischem Tatmotiv in der Polizei-Statistik fehlen. In Nürnberg (Bayern) beispielsweise wurde ein junger Mann homofeindlich beleidigt und mit einem Messer verletzt. Trotz klarer Hinweise auf ein queerfeindliches Motiv wird der Angriff in der Statistik nicht als rechte Gewalt erfasst.
  • Mecklenburg-Vorpommern (Beratungsstelle LOBBI): „Rechte Gewalt und rassistischer Alltag werden unsichtbar gemacht, wenn die Pressestellen der Polizei sie verschweigen. Wir haben noch immer nicht den Eindruck, dass auf der untersten Ebene der Ermittlungsbehörden die Aufnahme von Anhaltspunkten für ein rassistisches Tatmotiv zuverlässig erfolgt.“
  • Hamburg (Beratungsstelle empower): „Die Anzahl der rechten Körperverletzungen hat sich 2024 in Hamburg verdoppelt. Diese Taten sind Botschaftstaten, die Verunsicherung und Bedrohung verbreiten. Das tatsächliche Ausmaß wird durch die offizielle Statistik nur unzureichend abgebildet.“

„Die Diskrepanz zwischen offiziellen Zahlen und unserer unabhängigen Dokumentation zeigt: Das reale Ausmaß rechter Gewalt ist weitaus größer als bislang erfasst. Für Betroffene hat das unmittelbare Folgen für ihr Sicherheitsgefühl – und für die gesamte Gesellschaft bedeutet es, dass Bedrohungen nicht in ihrem vollen Umfang sichtbar werden“, betonen die Opferberatungsstellen im VBRG e.V.

Die Aufschlüsselung von rechten Gewalttaten pro Bundesland pro 100.000 Einwohner:innen durch das BKA sollte Routine sein und nicht auf parlamentarische Nachfragen beruhen müssen. Die Opferberatungsstellen veröffentlichen diese schon seit mehreren Jahren, um das Ausmaß rechter Gewalt sichtbar zu machen.

Die Statistiken der Opferberatungsstellen aus den Jahren 2024 und 2023 finden Sie hier:

Kontakt

VBRG e.V. – Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V.
Web: www.verband-brg.de
E-Mail: info@verband-brg.de
Tel. 030 – 33859577

[1] BT-Drs. 21/331 vom 29.8.2025

[2] Für eine bessere Vergleichbarkeit der PMK Rechts Gewaltdelikte mit dem Monitoring der Opferberatungsstellen sind die Fallzahlen pro Bundesland und 100.000 Einwohner:innen ohne Bedrohungen, Nötigungen und schwere Sachbeschädigungen erfasst.

Download: PDF – Pressemitteilung: Unvollständige Erfassung verschleiert Ausmaß rechter Gewalt

Gemeinsame Pressemitteilung der spezialisierten Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer (kurz: rechter) Gewalt in NRW Opferberatung Rheinland (OBR) und Betroffenenberatung Backup.

Die Jahresbilanz 2024 der beiden Betroffenenberatungsstellen in NRW zum Ausmaß rechter, rassistischer, antisemitischer oder anderer menschenfeindlicher Gewalt ist alarmierend. 526 Angriffe mit 728 direkt Betroffenen (plus 40 indirekt Betroffenen) wurden in NRW für das Jahr 2024 dokumentiert. Das bedeutet, dass jeden Tag mindestens 2 Menschen Opfer rechter, rassistischer, antisemitischer oder anderer menschenfeindlich motivierter Gewalt in NRW werden

alle 17 Stunden findet ein Angriff statt. ,,Für das Jahr 2024 haben wir mit 526 Angriffen einen erschreckenden Höchststand rechter Gewalttaten in NRW dokumentiert. Dieser Anstieg um rund 48 % zum Vorjahr ist für uns als Betroffenenberatungsstellen in NRW eine äußerst besorgniserregende Entwicklung, die sich auch in gestiegenen Beratungsintensitäten und vermehrten Fallanfragen wiederspiegelt“, sagt Fabian Reeker, Projektleiter der Opferberatung Rheinland.

Enthemmung und Brutalität rechter Gewalt in NRW 2024

„Die Enthemmung rechter Gewalt ist für unsere Beratungsnehmer*innen deutlich spürbar“, so berichtet Lara <;elikel, Beraterin der OBR. Sabrina Hosono der OBR ergänzt: ,,In keinem Jahr seit Beginn unseres Monitorings gab es in NRW so viele Tote [8 Todesopfer] durch rechte Gewalt wie 2024. Diese Entwicklung ist alarmierend. Dabei bedroht rechte Gewalt gezielt Menschen, die als ’nicht zugehörig‘ markiert werden sie richtet sich gegen unsere pluralistische Gesellschaft insgesamt.,,

Insgesamt 265 Körperverletzungen, 12 Brandstiftungen und 8 Todesopfer dokumentierten OBR und Backup in NRW für 2024. ,,Tötungsdelikte sind Ausdruck einer maximalen Eskalation – sie machen deutlich, dass rechte Gewalt in NRW lebensbedrohlich ist“, so Hosono (OBR).

Rassismus ist weiterhin das am häufigsten registrierte Tatmotiv. Zugenommen haben rassistische Angriffe gegen Muslim*innen und muslimisch gelesene Personen. Die Zahl anti­ Schwarzer Angriffe ist konstant hoch und äußert sich in brutaler physischer Gewalt. Einen beunruhigenden Anstieg verzeichnen die Beratungsstellen zudem bei Angriffen mit antisemitischer Tatmotivation und gegen politische Gegner*innen.,,Wir beobachten seit Jahren, dass antisemitische Gewalt in ihrer Häufung wie auch in ihrer Enthemmung zunimmt und dabei längst nicht mehr nur Randphänomen ist. Die Zahlen für 2024 zeigen: Antisemitismus ist gewaltvoll, strukturell und mitten in der Gesellschaft verankert“, erläutert Katherina Savchenka, Beraterin der OBR. Zum Ausmaß rechter Gewalt gegen politische Gegner*innen stellt Hosono (OBR) heraus: ,,Rechte Gewalt richtet sich zunehmend gegen Repräsentanten demokratischer Werte. Die Fälle reichen von Körperverletzung bis hin zu Sachbeschädigungen und

zielen auf die Delegitimierung politischer Repräsentation.“ Gewalttaten gegen LSBTIQ+ Personen sind auf einem kontinuierlich hohen Niveau. Alarmierend ist auch: In 18 Fällen richtete sich die Gewalt gezielt gegen wohnungslose Menschen. ,,Insbesondere bei Taten gegen Wohnungslose ist eine enthemmte Gewalt zu beobachten, die oftmals unaufgeklärt bleibt. Menschen wurden beispielsweise während des Schlafens brutal attackiert und angezündet“, sagt Thomas Billstein von Backup. Zahlreiche dieser Taten ereigneten sich zudem an Orten, an denen sich wohnungslose Menschen notgedrungen aufhalten, sodass diese Menschen der Gewalt meist schutzlos ausgeliefert waren.

Die Häufung und Brutalität dieser Taten deutet auf eine weiter sinkende Hemmschwelle und auf eine zunehmende Bereitschaft zu direkten physischen Angriffen innerhalb rechter Gewaltmilieus hin. Die gesellschaftliche Signalwirkung dieser Taten muss als Ausdruck einer sich verschärfenden rechten Gewaltstrategie verstanden werden. Täter*innen nehmen schwerste Verletzungen oder den Tod von Menschen bewusst in Kauf – oder zielen bewusst darauf ab.

Regionale Häufung im Rheinland und wieder mehr Angriffe im öffentlichen Raum Die Jahresbilanz 2024 zeigt, dass sich besonders viele Fälle im Rheinland und hier in urbanen Räumen konzentrieren – vor allem dort, wo gesellschaftliche Vielfalt auf strukturell verfestigte Abwertungen trifft. Wieder deutlich zugenommen haben Angriffe im öffentlichen Raum, d.h. auf der Straße, im ÖPNV wie auch bei Demonstrationen und Kundgebungen. ,,Es ist besorgniserregend, dass Köln auch bei Gewalt gegen LSBTIQ+ Personen den landesweiten Höchstwert markiert sowohl absolut als auch anteilig. Diese Entwicklungen sind kein Zufall.

Gerade in urbanen Räumen, in denen marginalisierte Gruppen sichtbarer sind, richtet sich rechte Gewalt gezielt gegen gelebte Vielfalt und Selbstbestimmung. Das macht deutlich: Die Täter*innen wollen nicht nur verletzen sie wollen auch, dass Räume nicht mehr sicher sind“, sagt Hannah Richardy, Beraterin der OBR. Die teils schwerwiegenden Taten sind meist gezielt gegen Communities gerichtet – ihr Symbolcharakter wirkt über die konkrete Tat hinaus und hinterlässt Angst, Wut und Ohnmacht in den betroffenen Gruppen.

,,Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl rechter Gewalttaten im Rheinland um über 70% gestiegen. In mehr als der Hälfte aller erfassten Orte haben sich die Vorfälle mindestens verdoppelt. Diese Dynamik ist erschütternd sie zeigt, dass rechte Gewalt längst kein Randphänomen ist. Sie ist Alltag“, stellt Asal Kosari, Beraterin der OBR, heraus. Eileen Beyer, Beraterin von Backup, ergänzt:,,Viele Betroffene berichten uns, dass sie bei Angriffen im öffentlichen Raum keinerlei Unterstützung durch umstehende Passant*innen erfahren haben. Das verstärkt das Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit, auch über den Angriff hinaus. Betroffene fühlen sich lange unsicher selbst an belebten Orten. Sie haben nicht nur Angst vor erneuter Gewalt, sondern auch davor wieder allein gelassen zu werden.“ Für betroffene Personen bedeutet dies eine meist starke Einschränkung der Bewegungsfreiheit und einen Rückzug aus Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. ,,Die ausbleibende Zivilcourage hat weitreichende Folgen: Sie erschüttert das Vertrauen in gesellschaftliche Solidarität und normalisiert rassistische, antisemitische und extrem rechte Gewalt als Teil des öffentlichen Lebens“, so Beyer (BackUp) weiter.

,,Auch wenn aus den Metropolen und Großstädten die meisten Gewalttaten gemeldet werden, ist seit Jahren eine Steigerung von Fällen aus dem ländlichen und kleinstädtischen Raum zu beobachten. Rechte Gewalt ist in der Breite der Gesellschaft zu verorten“, resümiert Billstein (BackUp).

Gravierende Diskrepanz zur PMK-rechts Statistik

Auffällig ist erneut die große Diskrepanz der Jahresbilanz der Beratungsstellen zu behördlich erfassten Angriffen in NRW in 2024: Der Verfassungsschutzbericht NRW für 2024 gibt Auskunft über 154 dokumentierte rechte Gewalttaten sowie 83 Bedrohungsdelikte. Damit liegen die Zahlen der beiden Betroffenenberatungsstellen in NRW mit insgesamt 526 Fällen deutlich höher. Die Diskrepanz unterstreicht, dass das tatsächliche Ausmaß rechter Gewalt in NRW deutlich höher liegt als offiziell ausgewiesen.

„Wenn immer wieder selbst angezeigte Gewalttaten, in denen eindeutige Hinweise auf ein rechtes Tatmotiv vorliegen, keinen Eingang in die PMK-rechts Statistik finden, dann ist das nicht nur ein Erfassungsdefizit, sondern eine systematische Verschleierung des tatsächlichen Ausmaßes rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“, so Reeker (OBR).

Konsequenzen für Betroffene und Forderungen an Landesregierung und Kommunen

„Ratsuchende, die von Rassismus betroffen sind, berichteten uns vermehrt, dass sie ernsthaft darüber nachdenken, Deutschland zu verlassen. Ausschlaggebend ist dabei nicht allein die offen rassistische Rhetorik der AfD, sondern vor allem, dass diese zunehmend von anderen Parteien übernommen und gesellschaftlich normalisiert wird“, erläutert Nils J., Berater von Backup. ,,Auch in NRW mehren sich Zustimmungswerte für extrem rechte Positionen, verschärfen rassistische Botschaften die politische Stimmung, treiben den Diskurs und die politische Praxis nach rechts und schlagen in reale Gewalt um. Für die Betroffenen dieser Politik bedeutet das konkrete und existenzielle Gefährdungslagen und ein permanentes Unsicherheitsgefühl. Es braucht jetzt nicht nur klare politische Abgrenzung nach Rechts, sondern aktive Solidarität und einen politischen Gegenentwurf: Schutz, Unterstützung und eine Politik, die sich konsequent an den Rechten und Perspektiven der von rechter Hetze Betroffenen orientiert“, schließt Hosono (0BR).

„Angesichts der dramatisch hohen Zahlen rechter Gewalt braucht es ein klares Bekenntnis zu Schutz und Solidarität mit den Betroffenen: NRW muss spezialisierte Opferberatungsstellen verlässlich und dauerhaft finanzieren sowie zivilgesellschaftliche Anlaufstellen strukturell stärken, die tagtäglich demokratie- und menschenfeindlichen Dynamiken entgegenwirken nicht im Rahmen von Projektfinanzierung, sondern als staatliche Verpflichtung“, schlussfolgert Fabian Reeker (0BR).

Ausführliche Analysen sowie die grafische Aufbereitung der Statistik finden sich im Hintergrundpapier zur Jahresstatistik 2023. Die Grafiken sind unter Nennung der Quelle (Opferberatung Rheinland und BackUp) frei verwendbar. Downloadbar auf den Webpräsenzen der Fachberatungsstellen:
www.opferberatung-rheinland.de
www.backup-nrw.org

Ansprechpartner*innen für Interviews und Rückfragen:

FabianReeker(OBR) | Telefon: 0177 844 35 72 | Mail: info[at]opferberatung-rheinland.de
Toni Wagner (BackUp) | Telefon: 01520 634 31 35 | Mail: presse[at]backup-nrw.org

Pressemittelung: Rechte Gewalt 2024: Neuer Höchststand in NRW – Jahresbilanz der Opferberatungsstellen NRW

Hintergrundpapier Jahresbilanz rechter Gewalt 2024: Ein neuer Höchststand in NRW Langfassung

Hintergrundpapier Jahresbilanz rechter Gewalt 2024: Ein neuer Höchststand in NRW Kurzfassung

Folgende Grafiken können mit Nennung der Quelle gerne genutzt werden:

Düsseldorf / Dortmund, der 04.09.2024 Stellungnahme der Opferberatung Rheinland (OBR) und Betroffenenberatung BackUp

Die Opferberatung Rheinland (OBR) und die Betroffenenberatung BackUp äußern erhebliche Kritik an der Durchführung des Projekts „ToreG NRW“. Das Projekt, das bereits vor neun Monaten (Dezember 2023) abgeschlossen wurde, untersuchte 30 Verdachtsfälle rechter Tötungsdelikte der letzten 40 Jahre in Nordrhein-Westfalen. Die Überprüfung solcher Fälle ist ein wichtiger und richtiger Schritt zur Aufarbeitung rechter Gewalt. Beide Beratungsstellen in NRW begrüßen daher grundsätzlich und entschieden die Bemühungen, sich mit diesen Fällen auseinander zu setzen und diese neu zu bewerten. Allerdings äußern die spezialisierten Opferberatungsstellen erhebliche Kritik an der Durchführung und insbesondere an der Kommunikation der Projektergebnisse.

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Gemeinsame Pressemitteilung der Fachberatungsstellen für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Die spezialisierten Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer, antisemitischer und anderer Formen menschenfeindlicher Gewalt in NRW verzeichnen für das Jahr 2023 ein anhaltend hohes Niveau rechter Angriffe. Insgesamt erfassten die Opferberatung Rheinland (OBR) und die Betroffenenberatung BackUp 355 Fälle rechter Gewalt mit mindestens 452 direkt betroffenen Personen, darunter ein Tötungsdelikt. Die nicht zu erfassende Dunkelziffer rechtsmotivierter Gewalt schätzen die Fachberatungsstellen als sehr hoch ein.

Erneut in 2023 — Rassismus als häufigstes Tatmotiv

Für das Jahr 2023 verzeichnen die Beratungsstellen 214 rassistisch motivierte Angriffe, ein weiterer Anstieg gegenüber 2022 (209 Angriffe). Über 60 Prozent der rechten Angriffe in NRW waren somit rassistisch motiviert. Rassismus äußert sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen und betrifft unter ande- rem Menschen mit Flucht- und Migrationsbiografien, Muslim*innen, Schwarze Menschen oder Sinti* und Roma*. Die registrierten Taten umfassen einfache (77) und gefährliche (54) Körperverletzungsdelikte, Brandstiftungen (5), Bedrohungs- und Nötigungsdelikte (73), sowie massive Sachbeschädigungen (4). Rassismus ist allgegenwärtig, tief in gesellschaftlichen Strukturen verwurzelt und für die davon Betroffe- nen eine nahezu alltägliche Erfahrung:

„Angesichts der stetigen Normalisierung und Verschärfung rassistischer Diskurse und wachsenden Zustimmungswerten für rechte Politik bedarf es dringend einer praktischen Solidarität mit den von Rassismus und rechter Gewalt betroffenen Menschen, anstatt reiner Lippenbekenntnisse. Diese Solidarität muss sich unter anderem in konkreten politischen Maßnahmen und einer konsequenten Abgrenzung nach rechts niederschlagen“, sagt Fabian Reeker von der Opferberatung Rheinland. „So müssen beispielsweise Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene einen langfristigen Auf- und Ausbau von spezialisierten Betroffenenberatungsstellen sicherstellen“, so Reeker weiter.

Deutliche Zunahme antisemitischer Gewalttaten

Schon seit 2019 registrieren die Beratungsstellen eine kontinuierliche Steigerung antisemitischer Gewalt, welche 2023 eine drastische Zuspitzung erlebt. Die Angriffe umfassten massive Sachbeschädigung (1), Bedrohungen und Nötigungen (25) sowie einfache (6) und gefährliche Körperverletzungen (5).

„In Nordrhein Westfalen verzeichnen wir einen sprunghaften Anstieg antisemitischer Gewalt nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel“, bestätigt Niklas Weitekamp von der Opferberatung Rheinland. „Jüdische Menschen in NRW sehen sich einer erhöhten Bedrohungslage ausgesetzt. Insbesondere im dynamischen Demonstrationsgeschehen haben wir eine Vielzahl von Übergriffen registriert, aber auch Angriffe im Wohnumfeld oder im öffentlichen Raum haben zugenommen.“

Besorgniserregender Anstieg von Gewalt gegen Obdach- und Wohnungslose gipfelt in einem Tötungsdelikt

Im Jahr 2023 konnten zwölf sozialdarwinistische Gewalttaten verifiziert werden — alle Angriffe richteten sich gegen wohnungslose Menschen, oder solche, die als wohnungslos wahrgenommen wurden. Neben einem Raubfall, zwei einfachen Körperverletzungsdelikten und acht gefährlichen Körperverletzungen, musste auch ein Todesopfer beklagt werden.

So wurde in Horn-Bad Meinberg ein 47-jähriger Mann von drei Jugendlichen angegriffen und mit mehreren Messerstichen getötet — die Tat wurde gefilmt und über soziale Medien verbreitet.

„Tötungsdelikte sind eine letzte tragische Konsequenz einer vorausgegangenen alltäglichen Abwertung wohnungsloser Menschen“, so Lisa Schulte von BackUp. „Fehlende Rückzugs- und Schutzmöglichkeiten tragen erheblich dazu bei, dass Diskriminierungen und Gewalt auf der Straße zu einer allgegenwärtigen Erfahrung werden, bei der die davon betroffenen Menschen ständig sichtbar und besonders angreifbar sind.“

Intensität der Übergriffe nimmt zu

Mit besonderer Besorgnis müssen die spezialisierten Beratungsstellen auch für das Jahr 2023 eine Zunahme der Intensität der Gewalt registrieren. Neben dem registrierten Tötungsdelikt zeigt sich auch ein deutlicher Anstieg von gefährlichen Körperverletzungsdelikten. Diese erreichten mit insgesamt 88 Fällen im Jahr 2023 einen traurigen Höchstwert seit dem Beginn des unabhängigen Monitorings in NRW. Knapp ein Viertel der Gesamttaten in NRW entfallen somit auf gefährliche Körperverletzungsdelikte.

Die Opferberatung Rheinland (OBR) und BackUp unterstützen seit 2011/12 Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in NRW. Darüber hinaus dokumentieren sie gemeinsam die Angriffs- und Bedrohungszahlen rechter, rassistischer, antisemitischer sowie anderer menschenfeindlich motivierter Gewalt. Diese veröffentlichen sie im jährlichen Zyklus.

Ausführliche Analysen sowie die grafische Aufbereitung der Statistik finden sich im Hintergrundpapier zur Jahresstatistik 2023. Die Grafiken sind unter Nennung der Quelle (Opferberatung Rheinland und BackUp) frei verwendbar. Downloadbar auf den Webpräsenzen der Fachberatungsstellen:
www.opferberatung-rheinland.de
www.backup-nrw.org

Ansprechpartner*innen für Interviews und Rückfragen:

Fabian Reeker (OBR) | Telefon: 0177 844 35 72 | Mail: info[at]opferberatung-rheinland.de

Niklas Weitekamp (OBR) | Mail: nw[at]opferberatung-rheinland.de

Lisa Schulte (BackUp) | Telefon: 0177 5 83 3023 | Mail: monitoring[at]backup-nrw.org

Pressemitteilung: Rechte Gewalt in NRW verbleibt auf sehr hohem Niveau — Jahresbilanz rechter Angriffe 2023

Hintergrundpapier zum Monitoring rechter rassistischer antisemitischer Gewalt 2023 OBR und BackUp

Folgende Grafiken können mit Nennung der Quelle gerne genutzt werden: